Am Sonntag führte Frau Dr. Dagmar Lange, Kandidatin der Grünen, interessierte Bürgerinnen und Bürger durch die Markwardanlage. Der Wettergott hatte ein Einsehen und fast pünktlich um 11.00 hörte der Regen auf und die Sonne strahlte. Die Biologin hatte für diese Führung neun Wildsträucher ausgewählt und erläuterte Wissenswertes zu Standort, Blütezeit und Blütenbesucher, Fruchtreife, Früchten sowie zu Verwendungsmöglichkeiten.
Im Garten und in Parkanlagen komme es darauf an, daß vom frühen Frühling bis zum Sommer immer ein Nahrungsangebot für Insekten zur Verfügung stehe, erläuterte die Biologin. Die Kornelkirsche und die Gewöhnliche Berberitze blühen bereits ab Februar noch bevor die Blätter austreiben. Der Gewöhnliche Liguster entfaltet seine Blüten dagegen erst Ende Mai. Alle ausgewählten Arten bilden auch Früchte aus, die von Vögeln gefressen und dadurch ausgebreitet werden. Einige von ihnen sind sogenannte Wintersteher, d.h. die Früchte bleiben bis spät in den Winter am Strauch und bieten dann manchen Vögeln sogar Nahrung in der kalten Jahreszeit. Es zählen dazu Eingriffeliger Weißdorn und die Vogelbeere. Am Beispiel des Gewöhnlichen Schneeballs konnten sich die Teilnehmer selbst davon überzeugen, dass letztjährige Früchte noch am Strauch waren.
Neben den Informationen zum Anpflanzen von Wildsträuchern im Garten gab die Biologin auch Tips zur Förderung der Artenvielfalt von Insekten im Garten. So kommt es auf den Blütentyp an, welche Insekten die Blüten anfliegen und bestäuben. Lippenblüten (z.B. beim Salbei) sind typische Hummel- bzw. Bienenblüten. Gundelrebe, Kriechender Günzel, aber auch Schmetterlingsblütler wie die Zaunwicke, die sich oft ungewollt in Beeten breitmachen, sollten erst nach der Blütezeit entfernt werden. Auch ein Raum für die Brennessel ist wichtig, da es sich um die Futterpflanze für die Raupen des Tagpfauenauges und des Kleinen Fuchses handelt – zwei Schmetterlingsarten, die als erwachsene Tiere in großen Mengen den Sommerflieder in den Gärten besuchen. Im Winter bieten nicht abgeschnittene Stauden wie die Herbst-Astern Überwinterungsmöglichkeiten für Insekten. Ihre Früchte bieten Nahrung für Distelfinken.
Einen Kritikpunkt am vielfältigen Park brachte die Biologin doch noch an: Es sollten nicht alle Flächen auf einmal gemäht werden, denn auf diese Weise werden den Insekten innerhalb von Minuten Nahrung und Lebensraum genommen.
Zum Schluß applaudierten die Teilnehmer und bedankten sich für die Anregungen für ihre Gärten. Dr. Tobias Lindner, MdB für Bündnis 90/Die Grünen, war von dem Angebot der Grünen im Trifelsland, eine Führung durch den Park durchzuführen, gespickt mit so viel Sachkompetenz, begeistert.
Text: Dr. Dagmar Lange
Photo: Markwardanlage, Annweiler am Trifels, Führung Dr. Dagmar Lange, 19.5.2019,. Photo: S. Trommershäuser.
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